Fünf Schritte zur Lösung von Konflikten

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Fünf Schritte zur Lösung von Konflikten

Überall, wo Menschen zusammenkommen, kann es Konflikte geben. Je enger und tiefer die Gemeinschaft, desto größer die Konfliktwahrscheinlichkeit. Konflikte sind an und für sich nicht gut oder schlecht. Der Umgang mit ihnen kann gut oder schlecht sein und entscheidet darüber, ob die Beziehungen dadurch gestärkt oder geschwächt werden. Hier ein paar Hinweise, die uns helfen können, positiv mit Konflikten umzugehen:

1. Konfrontiere den Konflikt so schnell wie möglich!

Einer der häufigen Fehler unter uns Christen ist die Konfliktverdrängung, denn „ein guter Christ streitet ja nicht.“ In Epheser 4:26 steht:

„Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt.“

Der Zorn über eine andere Person ist an und für sich nicht sündhaft. Jesus war auch manchmal zornig. Aber das Verbleiben im Zustand des Zorns führt zur Bitterkeit. Das öffnet dem Teufel die Tür, um sein Unwesen im Leben der Betroffenen zu treiben (Eph. 4:27). Die Versöhnung dagegen setzt seinem Tun ein Ende.

2. Sprich direkt mit der betroffenen Person!

Jesus sagt in Matthäus 5:23:

„Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Danach komm und bring Gott deine Gabe dar.“

Ungeregelte Verhältnisse belasten auch die anderen Lebensbereiche. Und nicht zuletzt die Beziehung mit Gott. Es ist ein großer Fehler, anzunehmen, dass der Konflikt von selbst verschwindet. Eine direkte Konfrontation mit der betroffenen Person ist unumgänglich. Vermeide es jedoch, mit anderen Personen, zum Beispiel, auch im versammelten Hauskreis, negativ über den Konfliktpartner zu sprechen. Das belastet die ganze Gruppe negativ und wird keine Lösung schaffen.

3. Höre zu und rede mit Bedacht!

Jakobus 1:19 zeigt uns, wie wir bei einer Konfliktkonfrontation weise vorgehen:

„Seid immer sofort bereit, jemandem zu zuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch vor unbeherrschtem Zorn!“

Jemand hat einmal darauf aufmerksam gemacht, dass wir zwei Ohren und nur einen Mund haben. Das könnte bedeuten, dass wir doppelt so viel zuhören wie reden sollten. Wenn du zuhörst, wirst du den Schmerz der anderen Person bemerken und mitfühlen können. Denk dran: Menschen, die verletzen, sind oft verletzte Menschen. Das hilft dir, dein Gegenüber in einem anderen Licht zu sehen.

4. Sieh den Konflikt als eine Chance zum Wachsen!

Konflikte sind immer Möglichkeiten, die man zur persönlichen Reife nutzen kann. Als unter den Jüngern Jesu ein Streit darüber ausbrach, wer von ihnen der Erste sei, nutzte Jesus die Gelegenheit, um einige wichtige Lektionen über Dienstbereitschaft und Demut zu vermitteln (Mar. 10:35-44). So können Konflikte zu einem wichtigen Teil der Jüngerschulung werden.

5. Im letzten Fall: Trenne die Konfliktpartner!

Wir müssen nicht jedermanns guter Freund sein. In seltenen Fällen ist eine friedliche Distanzierung die Lösung. Als Paulus plante, mit Barnabas in die zweite Missionsreise aufzubrechen, wollte er auf keinen Fall Markus mitnehmen, weil dieser ihn auf der ersten Reise verlassen hatte (Apg. 15:36-40). Paulus distanzierte sich von ihm, denn die Zusammenarbeit wäre zu schwerfällig gewesen. Mehrere Jahre später jedoch bittet Paulus ausdrücklich um seine Mitarbeit, da er ihm nützlich sein wird (2. Tim. 4:11).

Manchmal wird es gut sein, zwei Konfliktpartner voneinander zu trennen. Das kann eine Hilfe zum nüchternen Nachdenken und zum besseren Arbeiten sein. Diese Maßnahme sollte jedoch erst ergriffen werden, wenn die Punkte 1-4 angewandt worden sind.

Diese Richtlinien zur Konfliktbewältigung werden gesunde und starke Beziehungen in der Gemeinde fördern.

Gott helfe uns dabei